Der Schweißer fährt nicht direkt nach der Arbeit zu seiner kranken Frau zurück. Lieber vertreibt er sich noch etwas in der Kneipe die Zeit. Er trinkt ein Bier, versucht mit den anderen Gästen ins Gespräch zu kommen und starrt in der Gegend herum. Nach jahrelanger Schufterei sind seine Augen müde und sein Körper ist erschöpft. Zufällig greift er unter den Tisch und spürt etwas Ungewöhnliches: ein Buch. Er nimmt es und beginnt darin zu lesen. Immer intensiver steigert er sich hinein und blättert fieberhaft die Seiten um. Auch in den nächsten Tagen möchte er immer nur lesen. Er vernachlässigt seine Frau und geht nicht mehr zur Arbeit. Verzweifelt versucht der Doktor auf ihn einzureden, doch nichts zu machen: Immer neue Bücher ziehen den Schweißer in ihren Bann. Dann stirbt seine Frau, doch er kümmert sich nur ums Lesen. Eines Tages ist er verschwunden.
Die 12 Erzählungen von Ingeborg Bachmann bestechen durch ihre dichte und klare Sprache. Die ausgelassenen Sätze sind mindestens ebenso wichtig wie die geschriebenen. Zwischen den Zeilen schwingt immer ein wenig Poesie und etwas Geheimnisvolles mit.