Karl Roßmann wurde von seiner Familie nach Amerika geschickt, weil ein Dienstmädchen ein Kind von ihm bekommen hatte. Der sechszehnjährige Junge befindet sich nun auf dem Schiff nach Amerika, als er sich verirrt. Durch Zufall gerät er in die Kabine des Heizers, er kann sich mit dem deutschen Maschinisten in seiner Muttersprache verständigen und fasst schnell Vertrauen zu ihm. Der Heizer klagt Karl sein Leid: Er fühlt sich von seinem Vorgesetzten drangsaliert und von der gesamten Besatzung nicht wertgeschätzt. Sobald fassen die beiden neuen Freunde einen Plan. Der Heizer geht mit Karl zum Kapitän, um sich über seine Situation zu beschweren. In der Kapitänskajüte befinden sich noch einige andere hohe Herren an deren Gestus und Habitus man eine gewisse gesellschaftliche Stellung ablesen kann. Der Heizer ist sehr aufgeregt und beginnt sich zu beklagen. Die anwesenden Herren sind nur mäßig interessiert und die Stimmung beginnt zu kippen. Dann wendet sich plötzlich einer der Herren an Karl und fragt diesen nach seinem Namen. Karl antwortet wahrheitsgemäß und die Antwort des Mannes sorgt für eine unerwartete Wendung.
Kafka zeigt in dieser Erzählung sein erzählerisches Können. Die kurzen prägnanten Beschreibungen sind oft doppeldeutig und erzeugen eine bedrohliche Atmosphäre. Die kindlich naive Gedankenwelt Karls wird sehr glaubwürdig und anschaulich dargestellt. Die verschiedenen Emotionen, die der Junge durchlebt, werden durch die zur jeweiligen Situation passende Sprache sehr gut verdeutlicht.