Eichendorff, Joseph von – Aus dem Leben eines Taugenichts
Ach, wie ist das schön – einfach in der Sonne liegen, die Wolken beobachten und den Grillen beim Zirpen zuhören. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer, der Vater hat es satt und schmeißt den Faulpelz aus dem Haus. Der junge Mann geht auf Wanderschaft und gelangt über Umwege nach Wien. Dort verdingt er sich als Gärtner, aber die harte Arbeit taugt ihm nicht. Wenig später ist ihm das Glück hold und er bekommt ein ruhiges Pöstchen als Zolleinnehmer in der Nähe eines Schlosses. Er kann ausgiebig flanieren, auf der Geige spielen und schöne Lieder zum Besten geben. Nach einiger Zeit verliebt sich in die schöne Maid aus dem Schloss. Er kann sie jedoch durch seinen Gesang nicht betören und als er sie mit einem anderen Mann auf dem Balkon sieht, beschließt er, sein Zollhaus gen Italien zu verlassen.
Er packt seine Geige und macht sich frohgemut auf den Weg. Dann begegnet er zwei Malern und fährt schließlich mit ihnen in einer Kutsche Richtung Italien. Plötzlich sind die beiden finsteren Gesellen weg und der Taugenichts fährt allein weiter. Die Kutschfahrt geht jedoch nicht zum Meer, sondern in ein italienisches Schloss. Dort wird er, zu seiner eigenen Überraschung, mit Speis und Trank verwöhnt und nächtigt in einem schönen Schlafzimmer. Wenig später bekommt er einen Brief aus Deutschland, die hübsche Schlossherrin bittet ihn zurückzukommen. Er möchte schon am nächsten Morgen aufbrechen, doch in der Nacht hört er ein Geräusch und wird in seinem Schlafgemach eingeschlossen.
Das Buch ist sehr poetisch geschrieben und enthält einige kurze Lieder. Die Sprache ist teilweise altmodisch, aber dennoch gut zu lesen. Die blumigen Ausdrücke und die exakten Naturbeschreibungen machen das Flair dieser Erzählung aus. Der Taugenichts ist etwas faul und ein Träumer, aber er kann sein Leben genießen und findet selbst in auswegloser Lage eine Möglichkeit, Spaß zu haben.