Im Sanatorium „Einfried“ herrscht völlige Ruhe. Die haben die Patienten auch nötig, entweder leiden sie unter einem schweren körperlichen Gebrechen oder ihre Psyche ist angeschlagen. Auch Detlev Spinell, der erfolglose Schriftsteller, möchte sich hier erholen. Der kauzige Literat ist sehr scheu und wird oft von seinen Gefühlen übermannt, dann schwärmt er von Blumen oder Möbelstücken. Die junge Kaufmannsgattin Klöterjahn kuriert dort ihre Luftröhrenerkrankung aus. Die schwächliche Dame wirkt zerbrechlich und stellt somit das Gegenteil ihres Mannes dar. Herr Klöterjahn strahlt Macht aus. Der durchsetzungsstarke Unternehmer ist ein Mann der Tat. Frau Klöterjahn und Spinell kommen immer häufiger ins Gespräch und die Frau entwickelt eine Faszination für den intellektuellen Sonderling. Sie liebt aber nach wie vor ihren Mann. Spinell packt die Wut und er schreibt einen harschen Brief an Herrn Klöterjahn, in dem er ihn als tumben und gefühllosen Menschen darstellt. Da klopft es bei Spinell an der Tür: Es ist Klöterjahn mit einem Brief in der Hand.
Thomas Mann stellt in feinen Federstrichen die Situationen und Persönlichkeiten dar. Die bürgerliche Welt der Klöterjahns erfährt durch das Auftauchen des feinsinnigen Romanciers eine erhebliche Erschütterung. Die dichten Sätze entfalten große erzählerische Wirkung.