Der tüchtige Inspektor Janvier wird bei einem Routineauftrag angeschossen und schwer verletzt. Er sollte den jungen Kleinganoven Paulus stellen, bevor dieser in sein Zimmer in einer Pension zurückkehrt. Die Hintergründe des Verbrechens sind vollkommen unklar, deshalb beschließt Maigret für einige Zeit in die Pension zu ziehen, um dort weitere Nachforschungen anstellen zu können. Die gesprächige Pensionsinhaberin Frau Clement informiert den Kommissar über die Lebensverhältnisse ihrer Mieter. Die meisten wollten nur vorrübergehend bleiben, können sich aber oft noch nach Jahren keine bessere Bleibe leisten. Von der jungen Dame mit dem zweifelhaften Lebenswandel über die Familie mit Kind bis hin zum älteren Herrn sind sämtliche Altersklassen im Haus vertreten. Maigret verbringt einige Tage in der Pension und lernt die Eigenheiten der Wirtin und der Mieter kennen, ohne bei seinen Ermittlungen einen Schritt weiterzukommen. Für Maigret ist es nicht leicht, er muss sich daher notgedrungen einige Tage mit schweren Weinen beschäftigen. Da hört er eines Nachts ein Geräusch: Fräulein Clement schleicht in die Küche, um sich laut eigener Aussage etwas zu essen zu machen. Maigret bemerkt bei ihr eine gewisse Nervosität und durchsucht ihr Zimmer. Schnell wird er unter dem Bett fündig: Der junge Paulus hält sich im Zimmer der Wirtin versteckt. Doch Paulus erweist sich als unschuldig, er hat nicht auf Inspektor Janvier geschossen. Schließlich hat dann Fräulein Blanche einen wichtigen Hinweis, im Haus nebenan werden in regelmäßigen Abständen für ganze Tage die Gardinen zugezogen.
Maigret verlässt sich auf sein Gefühl und möchte die Menschen in der Umgebung verstehen, um daraus Schlussfolgerungen ziehen zu können. Seine genaue Faktenkenntnis und langjährige Erfahrung werden durch Sensibilität und Einfühlungsvermögen optimal ergänzt. Simenon hat mit diesem Buch einen außergewöhnlich interessanten Krimi mit genauen Milieu- und Menschenstudien geschrieben.