Als Vierjähriger kommt Andreas Egger kurz nach dem Tod seiner Mutter, die keine näheren Angehörigen hatte, in ein abgelegenes Alpendorf. Der Bauer Kranzstocker nimmt ihn in seine Obhut und kümmert sich fortan um den Jungen. Eggers Kindheit und Jugend sind hart und voller Entbehrungen und Bestrafungen. Er muss hart arbeiten und wird regelmäßig geschlagen. Durch die Schläge bricht sogar ein Oberschenkelknochen, der nie mehr richtig verheilt, sodass Egger danach für den Rest seines Lebens mit einem Bein hinkt. Doch all die Grausamkeiten, die eisige Kälte, die Schmerzen und Demütigungen können Andreas nichts anhaben, er wird zu einem starken und kräftigen Mann, der sich schließlich seinem Peiniger Kranzstocker widersetzt und sich ein eigenes Leben aufbaut. Er beginnt im Seilbahnbau zu arbeiten und hilft mit die Seilbahn zwischen dem Tal und dem Bergdorf zu bauen. Dadurch kommt die Elektrizität in das Anfang des 20.Jahrhunderts noch sehr rückständige Alpendorf und sorgt für gewaltige Veränderungen im Leben der Dorfbewohner.
Eines Tages begegnet er Marie und verliebt sich in die schöne Frau. Er überwindet seine Schüchternheit und die beiden werden ein Paar. In der kleinen Berghütte, die sich Egger gebaut hat, verbringen sie eine glückliche Zeit, die jedoch endet, als eine gigantische Lawine Marie tötet und Egger schwer verletzt.
Der körperlich und seelisch schwer angeschlagene Andreas Egger kann danach nur als Wartungsmonteur für die Seilbahngesellschaft arbeiten und wird schließlich in den Krieg eingezogen. Egger kommt nach Russland hat dort furchtbare Erlebnisse und gerät anschließend in jahrelange Kriegsgefangenschaft. Nach einigen qualvollen Jahren kommt er frei und kehrt in sein Dorf zurück.
Das Dorf ist in der Zwischenzeit immer moderner geworden, Touristen bevölkern das einstmals so ruhige Örtchen und lärmende Autos fahren auf den neu geteerten Straßen. Doch Andreas findet sich auch in dieser Situation zurecht und beginnt mit dem Tourismus Geld zu verdienen, langsam beginnt der stille Eigenbrötler sich selbst und seine Mitmenschen besser zu verstehen.
In diesem Buch wird ein ganzes Leben erzählt. Die Sprache ist manchmal sehr nüchtern ohne langweilig zu sein und manchmal sehr poetisch ohne kitschig zu sein, weil diese doppelte Gratwanderung gelingt, handelt es sich um ein sprachliches Meisterwerk. Auch inhaltlich ist dieser Roman sehr gelungen. Die geschichtlichen Entwicklungen technischer oder historischer Art, werden aus der Sicht des einfachen Mannes Andreas Egger sehr anschaulich geschildert. Trotz aller Grausamkeiten bleibt Egger bis zu seinem Tod menschlich und kämpferisch und ist dadurch eine unvergessliche Romanfigur. Das Innenleben des wortkargen Außenseiters wird sehr einfühlsam beschrieben, sodass sich durch die Kombination von gefühlvollen Persönlichkeitsschilderungen, faszinierenden Landschaftsbeschreibungen und interessanten Geschichtsdarstellungen ein sehr lesenswertes Buch ergibt.