Der König mag die Tür der Gunstbezeigungen besonders gern. Seine Untertanen huldigen ihm an diesem Ort und er zieht sich anschließend wieder in seinen Palast zurück. Die Tür der Gesuche meidet er jedoch, schließlich formulieren die Bürger da ihre Wünsche an den Herrscher. Stets muss die Putzfrau die Bitten der Bürger anhören. Alle anderen lehnen diese undankbare Aufgabe ab. Eines Tages steht ein Mann vor der Tür der Gesuche. Er wünscht sich vom König ein Schiff, um die unbekannte Insel zu entdecken. Die Putzfrau wimmelt ihn ab. Doch der Mann bleibt hartnäckig. Er beschließt, solange vor der Tür zu warten, bis der König kommt. Nach einiger Zeit hört der genervte Herrscher sich den Wunsch des Mannes an. Der König sagt: „Es gibt keine unbekannte Insel“. Der Mann widerspricht energisch: „Es muss eine unbekannte Insel existieren, schließlich kann keiner wissen, ob es sie gibt, dann wäre sie ja nicht unbekannt.“ Um den Bittsteller loszuwerden, schenkt der Herrscher seinem Untertanen ein Schiff. Der Mann geht, gefolgt der Putzfrau, zum Hafen. Sie machen das Schiff fahrtüchtig und der Mann beginnt mit der Suche nach einer Mannschaft. Er hat keinen Erfolg, niemand möchte die unbekannte Insel finden. Deprimiert schleicht er auf das Schiff zurück. Sie essen eine Kleinigkeit zusammen und verstehen sich immer besser. Schließlich legt sich der Mann in seine Koje schlafen und der Traum beginnt.
Das kleine Büchlein regt zum Nachdenken an. In poetischer Sprache verdeutlicht Saramago die Kraft der Träume.